Kommunikation ist unser Leben!
Juli 1, 2020Was ist SINN-voll?
…sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen…
Das, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen sind die grundlegenden Koordinaten unserer Wahrnehmung, die unsere Empfindungen und Gefühle steuern. Sinnesorgane (Augen, Ohren, Mund, Nase und Haut) sind in der Lage Reize zu Informationen für uns zu verarbeiten, indem sie sie als Nervenimpulse an unser Gehirn weiterleiten, sie kombinieren und uns damit umfassende Beschreibungen über die Welt liefern.
…rational und situationsgebunden…
Allerdings ist uns das nicht bewusst. Wir bemühen uns rational und situationsgebunden zu denken und zu handeln, kümmern uns in der Regel nicht darum, was unsere Sinne so machen, sie sind ja immer da und begleiten uns oft unbemerkt, selbstverständlich. Dabei spielen unsere Sinne eine große Rolle bei der Einordnung unserer Erlebnisse und haben damit gravierenden Einfluss auf unsere Entscheidungen!
Auch die Resilienz-Forschung…
Alles, was wir erleben ist mit bestimmten Bildern, einem bestimmten Geruch, an genau definierte Laute und Gefühle gebunden. In der Trauma-Therapie arbeitet man gezielt mit der Neudefinition von Situationen durch die Kopplung an bestimmte positive Sinneseindrücke, um den Betroffenen zu helfen, schlimme Erlebnisse zu bewältigen. Auch die Resilienz-Forschung geht davon aus, dass mangelnde sensorische Stimulation, zur seelischen und geistigen Unterversorgung beiträgt, da sie mit emotionaler und sozialer Vernachlässigung, also „einem Mangel an Liebe und zwischenmenschlichen Kontakten einhergeht“ (Spektrum.de) und damit für eine geringe Resilienz , also Widerstandskraft in krisenhaften Situationen, verantwortlich ist. Im Umkehrschluss heißt das, dass viele positive Sinnesreize zur Resilienz eines Menschen beitragen.
…das menschliche Wohlbefinden insgesamt…
Die Feldforschung in verschiedenen Disziplinen hat gezeigt, dass z. B. durch Streicheltherapie, Aromatherapie, dass allein der Anblick einer grünenden Landschaft, das Riechen von Waldluft oder einer Meerbrise das menschliche Wohlbefinden insgesamt und auf allen Ebenen deutlich steigert. Wohlschmeckendes Essen und der dazugehörige Duft sind wohl weltweit quer durch alle Lager als lebenserhaltender und stärkender Reiz anerkannt. Es gibt auch gezielte Marketing-Forschungen und –Aktionen zur eklatanten Beteiligung der Sinne am Kaufverhalten.
Die Sinne und der Sinn im Leben…
Die Sinne und der Sinn im Leben sind nicht nur auf phonetischer Ebene nahezu identisch, auch deren inhaltliche Bedeutung zeigt uns, dass wir uns durchaus auf die Sinne konzentrieren sollten, um unserem Leben einen Sinn zu geben! Alles, was ihnen guttut, sie stimuliert, gute, aufbauende, erhellende Gefühle in uns erzeugt, erfüllt unser Leben mit Bedeutung, Zusammenhang und Vitalität. Erfüllung schafft Sinn!
Erfüllt es uns…?
Erfüllt es uns, traurige, pornografische, gewalttätige Bilder zu sehen, Hässliches, Außergewöhnliches, Abartiges, Perverses? Befriedigt es uns Exkremente, künstliche Aromen, Dreck zu riechen? Macht es uns innerlich friedlich und zufrieden, unharmonische Töne, ständiges Klingeln, Piepen, digitales Ticken unfreiwillig verabreicht zu bekommen, überall z. B. in Geschäften, U-Bahnhöfen, Gaststätten mit Radiomusik beschallt zu werden? Hilft es uns, außer bei Krankheit, uns von anderen fern zu halten und sie nicht berühren zu dürfen? Ist das Leben reizvoll und vergnügt, wenn wir immer nur auf Plastik- und Glasscheiben rumfingern? Hässliche, schockierende Bilder (Medien, Werbung an jeder Ecke, Internet), Gerüche (Gestank und allzu Künstliches), Töne (notorische Alltagslaute der digitalen Welt, Lärm, Schreie, zu viel Schweigen), Geschmäcker (zu viel Salz, Gewürze, künstliche Zusatzstoffe…) lähmen unsere vitalen Regungen – sie sind gegen das Leben und damit gegen unseren Sinn im Leben!
…Harmonie in jedem Sinn!
Wir brauchen Harmonie in jedem Sinn! Unsere Augen müssen natürliche Schönheit, z. B. lachende, frohe Menschen, schöne Gärten, weite, grüne Landschaften, Meer oder Berge, Pflanzen und Tiere unterschiedlichster naturgegebener Ausformung sehen, damit wir uns natürlich gut fühlen können! Hören wir doch mal zur Abwechslung in uns hinein, entziehen wir uns der Dauerbeschallung, um zur Ruhe zu kommen und unser Ur-Eigenes zu hören! Wir fühlen uns wohl, wenn es gut nach feinem Essen, nach Parfüm, nach Blumen, nach Regen oder Schnee, nach einem sonnigen Morgen duftet, nach Wald und Wiese, nach einem Menschen, den man mag! Das Leben schmeckt uns, wenn das, was wir essen, uns bekommt – durch Entnaturalisierung unserer Nahrung wissen manche von uns jedoch gar nicht mehr, was uns wirklich gut bekommt, weil unsere Geschmacksknospen durch künstliche Aromen lahmgelegt bzw. in die Irre geführt wurden! Und entsprechend unseres größten Sinnesorgans brauchen wir für ein naturgemäßes, gutes Leben vor allem und so oft wie möglich: Berührung, vor allem von Mensch zu Mensch, aber auch mit allem anderen Lebendigen!
…zu einem natürlichen, sinnlichen Leben zurück
Kehren wir zu einem natürlichen, sinnlichen Leben zurück – das ist auch inmitten der digitalen Welt möglich! Dann finden wir uns selbst „in echt“ wieder und finden damit unseren je individuellen Sinn für unser eigenes Leben! Fangen wir jetzt an, z. B. mit einem Gang in die Natur und einem vierstündigen Hygieneplan: kein Essen, keine künstlichen Düfte, keine künstlichen Bilder (Internet etc.), keine künstliche Berührung – nur echte Menschen, Tiere, Pflanzen. Zur Not gehen auch Steine – das ist ein Anfang!